Aromatherapie – altes Wissen neu entdecken

Aromatherapie

Die Verwendung ätherischer Öle, wie wir sie aus der Aromatherapie kennen, ist schon bis in die frühesten Zeiten der Menschen bekannt. Als wir noch in Höhlen beheimatet waren, wussten die Kundigen, welche Pflanzen sie einsetzen konnten, um das allgemeine Wohlbefinden und vor allem die Gesundheit zu fördern. Die alten Ägypter haben ätherische Öle für ihre Kosmetik und bei Einbalsamierungen verwendet. Auch die Römer wussten schon früh, welche Pflanzen und welche pflanzlichen Öle für ihre Thermen und Heilbehandlungen geeignet waren.

Doch was nutzt Dir das heute?

Unseren Kindern geben wir Fencheltee, wenn sie Luft im Bauch haben oder Pfefferminztee, wenn sie Probleme mit der Verdauung haben. Veilchenwurzel ist ein bekanntes Hausmittel bei Zahnung. So gibt es noch viele weitere Beispiele, wie Pflanzen und gerade ihre ätherischen Öle auch heute noch zum Einsatz kommen und das nicht nur in Parfüm, Weichspülern oder Seifen. Das Wissen um die duftenden Essenzen der Pflanzen kannst Du für Dich zuhause nutzen, um Dein Wohlbefinden zu steigern, zur Ruhe zu kommen oder eine angenehme Atmosphäre zu erzeugen.

Was sind ätherische Öle?

Ätherische Öle werden von Pflanzen gebildet. Damit ziehen sie entweder Nützlinge an, um ihre Samen zu verbreiten oder verjagen Schädlinge. Doch für uns sind sie viel weitreichender einsetzbar. Vielleicht ist Dir die Pflanzentherapie eher ein Begriff, die wir meist in Form von Tees, Likören oder Wickeln verwenden. So wie die Pflanzenteile können auch ihre ätherischen Öle verwendet werden. Weiter unten zeige ich Dir praktische Beispiele.

Die ätherischen Öle sind die feinste Essenz aus einer Pflanze. Meist werden sie mit Wasserdampfdestillation gewonnen, manchmal auch durch Pressung oder mit einem Auszug mittels Alkohol. Die Pressung kennst Du bestimmt. Erinnerst Du Dich an das Schälen einer Mandarine? Sobald Du die ersten Schichten der Schale zerdrückst, entfaltet sich bereits der süß-aromatische Duft des ätherischen Öls. Je nach Pflanze wird der Pflanzenteil verwendet, der das meiste ätherische Öl enthält. Bei Zitrusfrüchten ist das in der Regel die Schale. Doch auch die Orangenblüte enthält ein feines Aroma.

Wie wirken ätherische Öle auf uns?

Es haben sich bereits einige Hauptinhaltsstoffe herausfinden lassen, denen auch zahlreiche Wirkungen zugeschrieben werden. Beispielsweise sind Monoterpene meist in ätherischen Ölen zu finden, die frisch, klar und fruchtig sind. Ihnen wird eine leicht antibakterielle Wirkung, Konzentrationsförderung und Schleimlösung zugeschrieben. Ester sind meist in ätherischen Ölen zu finden, die blumig, süß und fruchtig duften. Es wird ihnen eine beruhigende, krampflösende und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Phenole sind meist in scharfen, würzigen oder medizinischen Düften enthalten und wirken gegen Viren, Bakterien und Pilze. Außerdem steigern sie den Blutdruck und sind schneller hautreizend. Doch ich will Dich nicht unnötig mit der Chemie der Öle langweilen.

Für Dich ist es dennoch wichtig zu wissen, wie einige Öle wirken, damit Du sie optimal einsetzen kannst. Die Wirkung von Pflanzen und wie Tees angewendet werden, ist dabei immer eine gute Orientierung, falls Du mal keinen Ratgeber zur Hand hast. Ein weiterer guter Ratgeber ist Dein Körper. Nimm Dir eine Flasche mit ätherischem Öl und rieche an dem Duft, dann beobachte, wie sich der Duft in Deinem Körper verteilt. Wo spürst Du ihn? Welche Körperregion wird angesprochen? Ist der Duft eher klar oder eher trüb?

Düfte, die in den Kopf ziehen, nennt man auch Kopfnoten. Diese sorgen in der Regel für einen klaren Geist und gute Konzentrationsfähigkeit. Düfte, die Richtung Herz ziehen, sind meist harmonisierend und beruhigen auf eine Art, die nicht müde macht. Düfte, die in den Bauch oder sogar in den Unterleib ziehen, sind erdende und beruhigende Düfte. Sie sorgen dafür, dass wir uns gut im Hier und Jetzt fühlen und unsere Mitte spüren können.

Natürlich lassen sich die Düfte auch alle miteinander mischen. Das führt zu einer komplexen und weitreichenden Wirkung. Denn es sind nicht nur die einzelnen Inhaltsstoffe, die durch ätherische Öle wirken. Daraus ergibt sich eine Synergie, die die einzelnen Wirkungen sogar potenzieren beziehungsweise vervielfältigen kann.

Man kann es mit der Musik vergleichen: Dort gibt es einzelne Töne und Tonleitern; es gibt Akkorde und es gibt Melodien. Und zusammen ergibt sich eine Symphonie, die das Sein beschwingt und die Selbstheilungskräfte aktiviert.

Wie verwendet man ätherische Öle zuhause?

Für die Verwendung bei Dir zuhause ist es wichtig, darauf zu achten, dass Du 100% naturreine ätherische Öle verwendest. Künstliche Aromaöle können schneller zu Hautreizungen oder allergischen Reaktionen führen und haben keine körperliche oder geistige Wirkung. Sie riechen in der Regel nicht mal richtig gut.

Wir Menschen sind natürliche Wesen und deshalb hilft häufig auch die Natur am besten!

Du kannst die Öle in eine Duftlampe geben, die meist aus einer Schale mit Wasser über einem Teelicht besteht. Auf das Wasser werden einige Tropfen ätherisches Öl getropft. Sobald das Wasser sich erwärmt, verteilt sich der Duft des ätherischen Öls im Raum. Das kann man sehr gut anwenden um beispielsweise die Symptome von Erkältungen zu lindern oder die Raumluft zu desinfizieren.

Aromatherapie: Konkrete Beispiele

Bei Husten und Schnupfen träufelst Du:

  • tagsüber 3 Tropfen Zitronenöl, 3 Tropfen Thymianöl, 2 Tropfen Wacholderbeerenöl und 2 Tropfen Eukalyptusöl;
  • zur Nacht 3 Tropfen Lavendelöl, 2 Tropfen Mandarine rot und 2 Tropfen Atlaszeder in Deine Duftlampe.

Bitte lasse die Lampe maximal 20 bis 30 Minuten an. Gerade die Zitrusöle können sich durch die Wärme und den Sauerstoff so verändern, dass es zu Kopfschmerzen kommen kann, wenn die Lampe zu lange brennt.

Für eine sinnliche Atmosphäre bei einem gemeinsam Abend mit Deinem Partner träufelst Du 1 Tropfen Ylang Ylang, 3 Tropfen Mandarine und 2 Tropfen Bergamotte in Deine Lampe.

Verstauchungen, Prellungen oder Blasen lassen sich ebenfalls optimal mit ätherischen Ölen versorgen. Dazu nimmst Du eine Schale mit kaltem Wasser. Darauf träufelst Du 5 Tropfen Lavendel, 5 Tropfen Wacholderbeere und 3 Tropfen Rosmarin. Tränke ein Tuch oder einen Waschlappen in der Wasser-Öl-Mischung und umwickele damit die betroffene Stelle – zusätzlich noch mit einem trockenen Handtuch. Sobald das Tuch warm geworden ist, musst Du es einfach wieder ins kalte Wasser tauchen und den Wickel erneuern. Das entspannt die Muskulatur, kühlt die eventuelle Schwellung und sorgt für eine gute Selbstheilung.

Eine Massage bei Deinem Partner oder von Deinem Partner kann für eine wohltuende Entspannung und ein sinnliches Miteinander sorgen. Dazu verwendest Du ein neutrales Hautöl (zum Beispiel Mandelöl oder Jojobaöl). Im Sommer ist auch Olivenöl eine schöne Variante, die den Körper sogar etwas kühlt. Nimm Dir eine kleine Schale und eine entsprechende Menge Körperöl (so etwa 20 ml) und mische Dir einen angenehmen Duft in das Öl. Verwende für 20 ml insgesamt etwa 10 Tropfen ätherisches Öl.

Aromatherapie Rezeptur

(Zum Vergrößern Grafik anklicken)

Was erwartet Dich bei einer Aromatherapeutin?

Besuchst Du das erste Mal eine Aromatherapeutin oder einen Aromatherapeuten, dann wirst Du wahrscheinlich erst mal eine Rückenmassage buchen. Das ist der Körperteil, an den wir selbst am schlechtesten gelangen und der am meisten verspannt ist. Dein Wunsch, sich mal verwöhnen zu lassen, hat auch etwas mit Vertrauen zu tun – vor allem dann, wenn Du Dich dabei auch noch ausziehen sollst. Das macht den Rücken ebenfalls zu einem optimalen Objekt, denn dann sind Deine intimen Stellen nicht einsehbar und man kann sogar die Hose anlassen. Einen gewissen Vertrauensvorschuss geben wir den meisten Menschen, die neu in unser Leben treten. Diese Entscheidung fällt schon in den ersten Sekunden und wird durch unser Unterbewusstsein getroffen.

Du hast also eine sympathische Aromatherapeutin gefunden und der Vertrauensvorschuss hat auch funktioniert:

Was passiert dann?

Eine gute Aromatherapeutin wird Dir erst mal einige Fragen stellen oder Dich diese in einem Fragebogen beantworten lassen. Es ist wichtig zu wissen, wogegen Du allergisch reagierst, welche größeren Verletzungen in Deinem Körper zu beachten sind, oder ob Du schwanger sein könntest. Danach richtet sich die Aromatherapeutin und wählt die für Dich passenden ätherischen Öle für Dein Anliegen. Es kann ebenfalls sein, dass Dir die Aromatherapeutin einige Düfte reicht, damit Deine Nase entscheiden kann, was für Dich an diesem Tag das richtige Öl ist. Dazu wird ein Basisöl gewählt, das zu Deinem Hauttyp passt und mit der passenden Menge ätherischen Öls gemischt. Je nach Saison kann das Öl sogar leicht angewärmt werden und ist somit eine Wohltat für Deine Muskeln während einer sanften und bestimmten Massage.

Je nach Spezifikation des Aromatherapeuten können die ätherischen Öle weitere Verwendungen finden. Beispielsweise bei therapeutischen Gesprächen, bei Meditationen und während der Yogastunde oder in vielen weiteren Bereichen. Hier ist der Kreativität keine Grenze gesetzt.


Über die Autorin:

Jennifer Ambron Profilbild rund

Jennifer Ambron arbeitet seit 2010 als Aromatherapeutin in Darmstadt und Roßdorf. Dort begleitet sie Menschen auf ihrem Weg zu einem entspannten und erfüllten Leben. Jennifer Ambron kombiniert energetische Heilverfahren mit ätherischen Ölen und Hypnose, damit Du ein ganzheitliches, gesundes liebevolles Sein mit Dir selbst entwickeln kannst. Dabei stellt sie Dir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, Dich in Massagen zu entspannen, während Seminaren gemeinsam mit anderen Deine Fähigkeiten zu erweitern und bei Meditationen und Gesprächen Deine individuelle Spiritualität zu entfalten. Damit Dein Alltag voller Energie ist und beschwingt von sanften Düften, hat sie Aurasprays entwickelt, die Dich auf Deinem Weg unterstützen.
Webseite: www.arinabahee.de


** Bildnachweis: Titelbild dieses Beitrages von Kelly Sikkema auf Unsplash


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